Kangal, Owtscharka, Boerboel

Der kynologische Weltverband Fédération Cynologique Internationale (FCI) umfasst 90 Mitglieds- und Partnerländer. Die FCI beschreibt die von ihm anerkannten Rassen und gibt so einen Zuchtstandard vor. Die Hunderassen werden in zehn Gruppen mit unterschiedlich vielen Sektionen unterteilt. Große Hunderassen finden sich häufig in der FCI-Gruppe 2, in der beispielsweise Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde vertreten sind. Zu dieser Gruppe gehören auch kleine Hunde, wie der Affenpinscher mit einer Widerristhöhe zwischen 25 und 30 Zentimetern und einem Gewicht von vier bis sechs Kilogramm. Neben ihm machen sich Hunde wie der Kangal noch größer aus. Eine nicht von der FCI anerkannte Rasse wird in diesem Artikel ebenfalls beschrieben: der südafrikanische Boerboel.

Der Kangal

Er wird in seiner türkischen Heimat Çoban Köpeği genannt, ist aber auch unter der Bezeichnung Anatolischer Hirten- oder Hütehund bekannt. Die Rasse ist schon sehr alt. Die Hunde wurden seit Jahrhunderten zum Hüten von Schafen und dem Bewachen des Besitzes ihrer Menschen eingesetzt. Sie stammen wahrscheinlich von großen Hunden aus Mesopotamien ab, einer Gegend, die heiße Tage und kühle Nächte kennt. Der Kangal ist daher ein Hund, der mit widrigen Wetterverhältnissen gut zurechtkommt. Er ist sehr selbstbewusst und eigenständig, seinen Besitzern gegenüber loyal, Fremden begegnet er jedoch misstrauisch. Der Kangal braucht, um ausgeglichen zu sein, etwas, das er bewachen oder beschützen kann, entsprechend seiner Größe viel Auslauf und für seinen Intellekt eine adäquate Forderung. Entsprechend erzogen und sozialisiert, neigt er nicht zu Aggressivität, mit seiner rassetypischen Unabhängigkeit muss man immer rechnen.

Eckdaten

Höchstalter: zehn bis dreizehn Jahre

Widerristhöhe: 74 bis 81 Zentimeter (Rüde), 71 bis 79 Zentimeter (Hündin)

Gewicht: 50 bis 65 Kilogramm (Rüde), 40 bis 55 Kilogramm (Hündin)

Der Owtscharka

Diese Schäferhunderasse kommt aus Russland. Die korrekte Rassebezeichnung lautet Zentralasiatischer Owtscharka. Er hat einen groben Körperbau, kommt mit unterschiedlichsten Temperaturen gut zurecht und hat aufgrund seiner Züchtung als Schäferhund einen eigenständigen Charakter, ist mutig und in Gefahrensituationen eher gelassen. Da er in seinem Wesen sehr autark ist, muss man viel Zeit damit verbringen, um ihn auszubilden und in seinem Menschenrudel gut einzuordnen. Trotz seiner Selbstständigkeit ist er jedoch sehr auf seinen Rudelführer fixiert und benötigt in hohem Maße Zuwendung, Fürsorge und Liebe.

Auch der Kaukasische und der Südrussische Owtscharka sind von der FCI als eigenständige Rassen anerkannt.

Eckdaten

Höchstalter: zehn bis zwölf Jahre

Gewicht: 50 bis 90 Kilogramm (beide)

Widerristhöhe: ab 65 Zentimetern (Rüde), ab 62 Zentimetern (Hündin)

Der Boerboel

Es gibt auf der Welt viele Hunderassen, die nicht von der FCI anerkannt sind. Der Boerboel ist eine südafrikanische Hunderasse, die von der Kennel Union of South Africa (KUSA) anerkannt ist. Die KUSA ist wiederum Mitglied der FCI. Es ist eine verhältnismäßig junge Rasse, die in den 1980er-Jahren anerkannt wurde.

Der Boerboel ist vom Charakter her ein furchtloser Hund, der den Familienmitgliedern gegenüber sehr loyal ist. Er braucht von vornherein eine klare Führung und ein gutes Training, damit er sich seinen Menschen unterordnet.

Eckdaten

Höchstalter: zehn bis zwölf Jahre

Widerristhöhe: 64 bis 70 Zentimeter (Rüde), 59 bis 65 Zentimeter (Hündin)

Gewicht: 60 bis 79 Kilogramm (Rüde), 55 bis 73 Kilogramm (Hündin)